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Corona-Studie legt offen: So bremst der Booster die Ansteckung

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Wer sich und andere vor Covid-19 schützen will, dem bietet der Booster den besten Schutz. Wissenschaftler aus Genf haben dazu jetzt eine Studie veröffentlicht.

München – Nach aktuellem Stand der Wissenschaft leiden Geimpfte seltener unter gesundheitlichen Langzeitfolgen nach einer Corona-Erkrankung. Und nur, wer geimpft ist, besitzt nach einer Omikron-Infektion aufgefrischte Antikörper gegen verschiedene Varianten des Virus. Der Impfschutz geht aber noch weiter: Geimpfte mit Durchbruchsinfektion sind weniger ansteckend als Nicht-Geimpfte. Das zeigt eine umfassende Analyse von Virologen von der Universität Genf, die jetzt im Fachmagazin Nature Medicine veröffentlicht wurde.

Allerdings brauche es bei Infektionen mit Omikron für den Fremdschutz drei Impfdosen. Die Ergebnisse zeigten deutlich, dass die Impfung nicht nur zuverlässig schwere Verläufe verhindere, sondern auch die Ausbreitung des Virus in der Bevölkerung eindämme, werden die Autoren der Studie, die Virologin Isabella Eckerle und der Virologen Benjamin Meyer zitiert.

Covid-19: Boosterimpfung schützt vor allem mit Blick auf Omikron

Das Forscher-Team hat seit April 2020, also seit kurz nach Beginn der Pandemie, bis zum 19. Februar 2022 Proben von 565 geimpften und ungeimpften Menschen mit einer Sars-CoV-2-Infektion und milder Symptomatik gesammelt. Dabei analysierte das Team die Viruslast in den ersten fünf Tagen nach Symptombeginn und dokumentierte die verantwortlichen Virusvarianten.

Gelbes Gesundheitszeugnis zum Nachweis von Impfungen zeigt Covid-19-Impfungen. (Symbolbild)
Einträge in Impfausweis belegen Covid-19 Impfungen. (Symbolbild) © Felix Schlikis/imago

Bei der Auswertung der Daten zeigte sich einmal mehr die Bedeutung der Boosterimpfung, insbesondere mit Blick auf Omikron: Doppelt Geimpfte mit Durchbruchsinfektion wiesen eine ähnlich hohe Viruslast auf wie Nicht-Geimpfte. Bei Menschen mit Booster-Schutz war die Zahl der infektiösen Partikel im Nasen-Rachen-Raum laut Studie dagegen um etwa ein Fünffaches geringer.

Covid-19: Doppelgeimpfte drängen Delta-Variante des Virus schneller zurück

Das Team untersuchte auch die Zahl der infektiösen Partikel bei symptomatischen Erkrankungen mit der Delta-Variante. Bereits doppelt Geimpfte hatten hier gegenüber Nicht-Geimpften eine auf ein Fünftel reduzierte Virusmenge im Nase-Rachen-Raum. Das bedeutet, dass diese weniger ansteckend sind. Zudem konnte der Körper von doppelt Geimpften das Virus innerhalb der beobachteten fünf Tage schneller zurückdrängen, so die Forscher weiter.

Auffällig sei, dass zweifach Geimpfte mit Deltainfektion eine höhere Zahl infektiöser Partikel aufwiesen als mit Omikron infizierte Geimpfte, obwohl Omikron ansteckender sei als Delta, werden die Forscher bei Spiegel Online zitiert.

Covid-19: Omikron nimmt einen anderen Weg in die Zelle als die Delta-Variante

Außerdem beobachteten die Forscher, dass die hohe Übertragbarkeit von Omikron nicht durch eine höhere Zahl infektiöser Partikel in Geimpften verursacht werde. Ein Grund dafür könnte laut Forscher-Team sein, dass Omikron auf einem anderen Weg in Zellen vordringt als die Virus-Variante Delta. Denkbar sei aber auch, dass der Höhepunkt der Virusvermehrung bei Omikron-Infektionen recht früh erreicht wird. Und Omikron vor allem seine Fähigkeit nutzt, den Infektionsschutz nach einer Impfung oder Infektion effektiver zu umgehen als die Delta-Variante.

Als ein wichtiges Ergebnis der Untersuchung halten die Forscher fest, dass Impfungen - über den individuellen Schutz hinaus vor schweren Erkrankungen - positiv wirken und unterstreichen in diesem Zusammenhang auch die Bedeutung von Auffrischungsimpfungen. Sie sehen allerdings noch keinen genauen Belege dafür, ab welcher Viruslast ein Infizierter eine andere Person anstecken kann. Dies hänge nach Angaben der Forscher auch von vielen äußeren Einflüssen wie der Dauer und der Nähe des Kontakts ab.

Immunologen betonten zuletzt immer wieder, dass gesunde Erwachsene mit drei Impfdosen sehr gut vor schweren Covid-19-Krankheitsverläufen geschützt sind. Wie lange der Schutz vor schwerer Erkrankung nach drei Impfdosen anhält, ist noch unklar. Die ständige Impfkommission Stiko empfiehlt eine Auffrischungsimpfung nach sechs Monaten für alle ab 18 Jahren.

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